Weltreiseblog #17
6 Uhr...Es ist mucksmäuschenstill..., man hört lediglich ein leises Gurgeln, wenn die Kraft des Ozeans das Wasser gegen die alten Holzbretter schiebt und es anschliessend wieder zurückfliesst. Es hatte heute Nacht gestürmt, man meinte fast es würde Katzen regnen, so laut prasselte der Regen auf das Wellblechdach des direkt auf dem Wasser stehenden Hauses. Kaputt von der langen Anreise, hatten wir davon fast nichts mitbekommen...
Anreise
Da wir schon Erfahrungen mit den hiesigen Transportmitteln in Panama gemacht hatten, dachten wir es wird ein Klacks von Bajo Boquete nach Bocas del Toro zu kommen. Doch wir hatten nicht mit einer Panne unseres Busses gerechnet. Nach nur 1 Stunde Fahrt mussten wir den Minibus wechseln. Der einzige Haken: der andere Minibus war bereits gut gefüllt, so dass wir rund 1.5 Stunden und einer Deckenhöhe von ca. 160 cm "stehend" die Fahrt fortsetzen mussten. Jeder der uns kennt weiss, dass wir nicht gerade klein geraten sind...
Angekommen am Busterminal in Almirante ging es dann schnurstracks mit einem kleinen Boot in Richtung unserer Zielinsel - die Isla Bastimentos.
Wir sind angekommen auf den Inseln von Bocas del Toro - in der Karibik! Sonne, Strand und Meer!
...naja, mittlerweile würden wir die Karibik nicht mehr ganz so beschreiben. Etwas fehlt bei dieser Beschreibung noch: Regen ☔️ Bisher hat uns der Regen stets dort besucht, wo viele ihn gar nicht vermuten: an der Karibikküste. Aber wir haben den Regen auch lieben gelernt, denn wo viel Wasser ist, da ist es meist saftig grün. Und grüne Landschaften lieben wir!
Was zeichnet das Archipel Bocas del Toro eigentlich aus und warum wird fast schon ein Hype aus diesem Reiseziel gemacht?
Für uns haben die Inseln von Bocas del Toro schon fast etwas magisches und waren für uns Entspannung pur.
Die Inselgruppe des Archipels besteht aus 6 grösseren Inseln und zahlreichen kleineren. Ein Grossteil der kleinen Inseln wird entweder garnicht oder nur von einer Familie bewohnt. Diese Familien sind nicht etwa reich, sondern leben meist auf den Inseln nur mit dem Allernötigsten. Wichtige Dinge lassen sich dann nur mit einem eigenen Boot erledigen.
Viele Häuser auf Bocas sind aus Holz und auf Stelzen gebaut. Auf der Isla Bastimentos in Old Banks z.B. stehen die meisten Bauten direkt auf dem Wasser und haben sogar einen eigenen Steg, so auch unsere Unterkunft. Wir finden, dieser Baustil gibt den Inseln einen ganz besonderen Charme!
Die Isla Bastimentos
Die Isla Bastimentos ist bekannt für den Red Frog Beach, mit einem paradiesisch weissen Sandstrand und kleinen Roten Fröschen, die sich in Bäumen und Büschen verstecken. Mittlerweile ist dieser Strand jedoch gut besucht. Sucht man einen einsamen Naturstrand, dann können wir den Wizard Beach empfehlen. Das Baden ist zwar nur begrenzt möglich, da eine starke Strömung vorherrscht, aber schön ist er trotzdem! Achtung: Der Weg dorthin ist nicht ohne, vor allem wenn es am Vortag geregnet hat. Bei uns war Barfusslaufen angesagt, was allerdings ein tolles Erlebnis an sich war und wir schon länger einmal ausprobieren wollten.
Auf Bastimentos gibt es nur wenige Läden, wo man Nahrungsmittel bekommt. Als Selbstversorger empfiehlt es sich bereits einiges an Nahrungsmittel mitzubringen. Wir haben vor Ort alles gefunden bzw. uns dem Angebot einfach angepasst. ...Sogar eine "Eisdiele" gibt es hier! Man glaubt es kaum...
Auf der Isla Bastimentos wird eine eigene Sprache gesprochen. Es hört sich ein wie ein absolutes Kauderwelsch, da man hier und da mal ein Wort versteht und dann auch wieder nicht. Anscheinend ist es ein Mix aus Englisch, Spanisch und Kreol. Hört sich jedenfalls lustig an...
Unsere Unterkunft in Old Banks
Das El Jaguar war für uns ein eher wuseliges Hostel, welches hauptsächlich von jungen Erwachsenen ausgesucht wird. Viele bleiben nur wenige Nächte, deshalb ist da ein ständiges Kommen und Gehen. Wir blieben ganze 8 Nächte hier und genossen das Inseldasein in vollen Zügen. Besonders war dieser Ort in den Morgen- und Abendstunden. Als Frühaufsteher hat man die komplette Terrasse für sich allein, kann der aufgehenden Sonne zusehen und entspannt seiner Yoga-Praxis nachgehen. Und am Abend lässt man den Tag auf dem Steg, mit einem leckeren Cocktail in der Hand, ausklingen und beobachtet den magischen Sonnenuntergang.
Unser Zuhause auf der Isla Colon
Die letzten 4 Tage haben wir auf der Hauptinsel Colón verbracht. Da wir im Vorfeld erfahren haben, dass die meisten dorthin fahren, um Party zu machen, haben wir uns ein Airbnb in einem ruhigeren Teil der Insel rausgesucht - die Saigon Bay. Und wieder haben wir in einem Haus übernachtet, dass direkt am, ja sogar auf dem Wasser stand. Das Airbnb hat nur 2 Zimmer, die vermietet werden, eine toll ausgestattete Küche, eine wunderbare Terrasse und einen aussergewöhnlichen Gastgeber, der uns wie Freunde behandelt hat. Wir hatten hier wirklich eine ganz besondere Zeit! Die Bay selbst ist wunderschön, das Wasser perfekt für eine Kajaktour und Schnorcheln ist hier auch möglich. Wir hätten gerne verlängert, aber leider war die Unterkunft nicht länger verfügbar. Sollten wir jedoch wieder auf die Inseln fahren, dann wird das Airbnb von David sicher unsere erste Adresse sein!
Was kostet nun der ganze Spass?
Folgend unsere Kosten vor Ort und den Link zu den Unterkünften:
Watertaxi
Almirante - Isla Colón - Almirante/ 10 USD pro Person
Isla Colón - Isla Bastimentos/ 3 USD pro Person
Hostal El Jaguar/ DZ mit eigenem Bad/ 30 USD pro Nacht
Airbnb Pipalocabay/ DZ mit eigenem Bad/ 40 USD pro Nacht
Unser Fazit: Wir können jetzt nachvollziehen, warum manche, die als Touristen hierherkamen, nie wieder gegangen sind... Die Magie des Ortes kann man nicht erklären, man muss sie selbst spüren.
Sonnige Grüsse
Gina & Sandro
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